Ich bin teilweise zweisprachig (Englisch und Deutsch) aufgewachsen, und habe ebenso versucht, unsere Kinder zweisprachig heranwachsen zu lassen. Bei unseren ersten 3 Kindern bin ich leider kläglich gescheitert. Viel zu spät hatte ich begonnen, mit ihnen Englisch zu sprechen. In spontanen Situationen fehlten mir die Worte und die Routine und ich verfiel ins Deutsche. Irgendwann bekam ich auf meine spärlicher werdenden Englisch-sprech-Versuche Reaktionen wie: "Kannst Du wieder normal reden?" ;-)
Mit unserem jüngsten Sonnenschein begann ich, angeregt durch eine liebe Freundin und meiner Tätigkeit in einem Montessori Kinderhaus mit Englisch Schwerpunkt, schon als er noch in meinem Bauch wohnte, Englisch zu sprechen. Und siehe da, er ist eindeutig zweisprachig!
Im Alltag mit den Tageskindern arbeite ich nach dem Prinzip "one situation, one language", was bedeutet, dass ich in bestimmten Situationen und bei bestimmten Aktivitäten Englisch mit den Kindern spreche. Wir haben zum Beispiel zahlreiche englische Bücher, wir singen englische Lieder und bestimmte Spielmaterialien erarbeite ich mit den Kinder in Englisch. In den letzten Jahren habe ich immer wieder englischsprachige Kinder betreut, was dazu geführt hat, dass ich auch im Alltag sehr viel Englisch mit den Kindern gesprochen habe.
Ach ja, mein Englisch ist beinahe akzentfreies, kanadisch angehauchtes American English. Kanadisch angehaucht? Ein amerikanischer Vater meinte einmal zu mir: "Canadian English is a slightly more precise version of the American English."